Von Helena, Konstantin und der Kirmes

Die (heilige) Helena ist die nette Dame in Gips, die mit einem dicken Holzkreuz in unserer Kapelle steht. Wenn man aus der Kapellentür hinausschaut, sieht man in die Sankt-Helena-Straße. (Nein, der Aeken heißt offiziel nicht etwa „Thielen-Ecken“.) Statue und Straße sind zwei gute Gründe, sich einmal mit der Person Helenas zu befassen.

Sie wurde ungefähr 249 n.Chr. geboren. Wahrscheinlich war sie eine Wirtstochter, allerdings sind viele Informationen im Laufe der Zeit durch Legende ersetzt worden.

Helena hatte mit dem Heerführer Konstantin I (Constantinus Chlorus) zusammen einen Sohn. Eventuell waren sie auch miteinander verheiratet, jedoch gibt es darüber unterschiedliche Aussagen. Mag sein, daß die Beziehung der beiden nachträglich je nach Moralvorstellung der Erzähler geschönt worden ist.

Der Sohn von Helena und Konstantin I wurde später als Kaiser Konstantin der Große bekannt. Bei einem Schlachtsieg waren der Kaiser und seine Mutter davon überzeugt, der Christengott sei im Spiel gewesen. Daraufhin ließ sich die gut sechzigjährige Helena taufen. Hochbetagt fuhr sie später nach Jerusalem und erklärte dem dortigen Bischof, wo man laut überlieferung das heilige Kreuz finden könne. Gesagt getan.

Unter anderem fand man auch die Nägel von der Kreuzigung, weshalb die Nagelschmiede Helena zu ihrer Schutzpatronin gemacht haben. Zumindest der Legende nach hat das Helenchen dann auch ein paar Nägel und sogar den heiligen Rock nach Trier gebracht. Auch soll sie einen Teil ihres Palastes in Trier geräumt haben, damit die Jungs unter der Herrschaft Ihres Sohnes, des Kaisers, dort den trierer Dom bauen konnten.

Der Sohn – ob nun Christ oder nicht – hat sich gegen die Christenverfolgung eingesetzt und ließ auch Kirchen bauen. Die herausragendste Leistung von Kaiser Konstantin dem Großen ist bis heute sicherlich das Toleranzedikt von Mailand (313). Es gibt „…sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt…“. Man beachte, daß damit bereits vor dem Mittelalter so etwas wie Religionsfreiheit und Toleranz gegenüber Andersgläubigen festgeschrieben wurde.

Zurück zur Mutter von Kaiser Konstantin: Ihr Namenstag ist alljährlich am 18. August und bestimmt, wann in Holzerath Kirmes gefeiert wird. Fällt der 18. August auf ein Wochenende, dann wird natürlich an diesem Wochenende gefeiert. Das Wochenende schließt hierbei den Kirmesmontag mit ein. Fällt der 18. August auf Dienstag bis Freitag, dann ist die Kirmes am darauffolgenden Wochenende.